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Bern, Schweiz

Le Corbusier: „Der Städtebau verlangt Einheitlichkeit im Einzelnen, Bewegung im Ganzen“

Die gebogene Scheibe - Abwandlung des orthogonalen Gebäuderiegels

Das Projekt greift die modernistische Sprachlichkeit, den Massstab sowie die Typologien des Kontextes auf und reiht sich in diese interpretativ ein. Das Quartier erhält einen stadträumlichen Abschluss, der analog zu der tieferliegenden Murtenstrasse die geographischen mit den gebauten Gegebenheiten selbstverständlich in Einklang bringt.

Das Gebäude ist Vermittler und Grenze zugleich. So schliesst die Gebäudesichel das Quartier nach innen ab und öffnet die Wohnungen gleichzeitig in die Landschaft.

Während es westlich an seiner konvexen, privaten „Panoramaseite“ den privaten und geschützten Gartenbereich definiert, spannt es östlich an der Ecke zum Le Corbusier Platz durch die räumliche „Umkehrung der Ecke“ einen öffentlichen Vorraum auf. Unter räumlichen Einbezug und nötigem Abstand der Nachbarfassaden dient dieser als urbaner Eingangs-, Aufenthalts- und Begegnungsort. Im Kontrast zwischen gestalteter Wirklichkeit und landschaftlicher Natürlichkeit wird ein hoher Grad an Regeneration angestrebt. Der gestärkte urbane Charakter des Platzes steht im Kontrast zu dem unverstellten Blick in die Landschaft, der sowohl aus dem Wohnungen, als auch im Gartenbereich erlebbar ist.

 

Der Grundriss des fünfgeschossigen Gebäudekörpers ist in vier drei-spännige, kompakte und sich wiederholende Geschosseinheiten aufgegliedert. Als „vielfältige Einheit“ sind die repetitiven Wohnungstypen mit maximalem Wiederholungsfaktor konzentrisch in dem Gebäude organisiert. Die mittige Kernposition erlaubt eine optimale und flächeneffiziente Wohnungserschliessung, sowie eine saubere interne Zonierung. In der Erdgeschoss-Sockelzone wechseln sich grosszügige Gewerbeeinheiten mit den zurückversetzten Hauseingangssituationen alternierend ab. Eine klar konkav gefasste und kontinuierliche Adressierung am Vorplatz wird ausgebildet.

Urbanes Wohnen und Arbeiten im Grünen

Ziel des Entwurfes ist es, hochwertiges und zeitgemässes Wohnen zu schaffen. So verfügen alle Wohnungen über das prioritäre Standortpotenzial des westlichen Panoramablickes. Die 57 Wohneinheiten bieten ein Angebot an räumlich qualitativ hochstehenden Wohnungen im mittleren bis gehobenen Preissegment.

Semantisch und tektonisch knüpft das Projekt an die ortsaffinen Themen der klassischen Moderne an, um aus diesen eine eigenständige Architektur mit kontextuellen Bezügen zu formulieren. Das Fassadengliederungsprinzip entspricht der Dreiteilung aus einer aufgeständerten, zurückspringenden Sockelzone, einem repetitiven Regelgeschoss-Volumen und einem zurückgestaffelten Attikageschoss.

Auftragsart
Offener Projektwettbewerb I Kein Rang
Status
Wettbewerb
GF
11`100 m2
GV
35`300 m3
Jahr
2017
Typologie
Wohnen und Gewerbe
Land
Schweiz
Stadt
Bern

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